geboren am 24.3.1915 in Berlin-Schöneberg, geb. Geyer, adoptierte Vogel
gestorben am 25.8.2006 in Berlin
Die SPD und die Gewerkschaften waren für Margarete Becker die Einrichtungen, in denen sie politische Leidenschaft und Urteilsfähigkeit ausbildete und entfaltete. Sie besuchte die Oberstudienanstalt in Steglitz und 1932/33 die Städtische Handelsschule.
Margarete Becker trat am 7.2.1933 in die Sozialistische Jugend SAJ ein, wurde während der Nazizeit verfolgt und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Einige ihrer Gefährten aus den Widerstandsgruppen „Rote Kämpfer“ wurden umgebracht. Nach dem Krieg arbeitete sie als Verwaltungsangestellte in Friedenau.
Politisch engagierte sie sich zunächst bei der KPD, wo sie bald als Kritikerin und Abweichlerin in Missgunst geriet und als „Trotzkistin“ beschuldigt wurde. Einer Vorladung ins SED-Parteihaus im Ostteil der Stadt folgte sie 1948 – nach entsprechender Warnung – nicht mehr. Margarete Beckers politische Heimat war seit 1949 die SPD. Bei zahlreichen öffentlichen oder parteiöffentlichen Veranstaltungen nutzte sie konsequent ihr sozial- und wohnungspolitisches Engagement und Wissen, um Anstöße zu geben, Einfluss zu nehmen, Veränderungen im Sinne des Sozialismus zu bewirken, dem sie sich politisch verschworen hat: „Demokratie, das ist schon viel. Sozialismus ist unser Ziel!“ Mehrere Jahrzehnte lang engagierte sie sich für Wohnungsbau und Mieterschutz.
Margarete Becker war bis 2004 Vorstandsmitglied der SPD Friedenau und wurde am 10. Dezember 2002 Ehrenmitglied ihrer Abteilung.