
Ausriss aus der Zeitung „Das Volk“ August 1945
Die Sozialdemokraten um Erich Gniffke und Otto Grotewohl, der in der Motzstraße 22 wohnt, aber bis Ende April in der Kronprinzenallee 320 in Berlin-Zehlendorf untergetaucht war, treffen sich täglich im ersten Stock der Bülowstraße 7. Der in Schöneberg eingesetzte stellvertretende Bürgermeister Wendland hat eine erste Versammlung im Bezirk einberufen, auf der auch Otto Grotewohl spricht. Dessen Redetalent sorgt für weiteren Zustrom zur SPD in der Bülowstraße. „Viele Spitzenfunktionäre aus der SPD und den Gewerkschaften von vor 1933 fanden sich dort ein, so der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB), Theodor Leipart, die ADGB-Vorstandsmitglieder Carl Volmershaus und Hermann Schlimme, der Vorsitzende des Metallarbeiterverbandes, Alwin Brandes, der zu der illegalen Gniffke-Grotewohl-Gruppe gehörende frühere Waldenberger Polizeipräsident Richard Wende“, so Erich Gniffke in seinen Erinnerungen.[1] „Ehemalige Spitzenfunktionäre des Allgemeinen freien Angestelltenbundes (AfA-Bund) waren zahlreich vertreten, darunter Bernhard Göring, Helmut Lehmann und der spätere Bürgermeister Dr. Otto Suhr, ebenso ehemalige Reichstags- und preußische Landtagsabgeordnete, wie Engelbert Graf, Werner Luft, August Karsten, Friedrich Ebert, Otto Meier, Toni Wohlgemuth, Karl Litke u.a. Viele auch später bekanntgewordene Männer waren dabei, wie der ehemalige Vorwärts-Redakteur Gustav Klingelhöfer, der erste nach 1945 gewählte Berliner Oberbürgermeister Dr. Ostrowski, der spätere Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Otto Bach, ferner Dr. Walter Menzel, der spätere Innenminister von Nordrhein-Westfalen und Schwiegersohn des ehemaligen Reichs- und preußischen Staatsministers Carl Severing.“ Weiterlesen →