Schicksalhafte Dokumente der Nachkriegszeit

Cover "Berliner Schicksal 1945-1952"

Cover „Berliner Schicksal 1945-1952“

Ein dünner Pappdeckel mit dem eingeprägten Berliner Wappen hält die gut 320 Seiten im A4-Format zusammen.  „Berliner Schicksal  1945 – 1952“  – dieser dramatische Titel  für eine  Sammlung amtlicher Berichte und Dokumente entspricht dem damaligen Gefühl  in der Teilstadt West-Berlin, die die Blockade hautnah erlebt hat und die sich nahezu hilflos der Auseinandersetzung zwischen Ost und West ausgesetzt sieht.

Berlins Regierender Bürgermeister Ernst Reuter beschreibt im Vorwort die Ziele des Weißbuchs, das die wichtigsten Daten der Berliner Nachkriegsgeschichte dokumentieren soll: „Der Kampf der Berliner um ihre Freiheit, der nie verzagende Wille, ihre zerstörte Stadt, ihre völlig daniederliegende Wirtschaft wieder aufzubauen, geht aus diesen Dokumenten hervor.“  Es sei das „Ringen von Recht und Freiheit und Unabhängigkeit gegen die Mächte der Gewalt, der Unterdrückung und der Finsternis“.

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Eine Zeittafel berichtet über den Ablauf der Ereignisse seit dem Ende des Krieges, die Verfügungen des Magistrats ab 1945, die Richtlinien der Alliierten, die Eingriffe der sowjetischen Besatzungsmacht, die erzwungene Trennung der Verwaltung und damit die Teilung der Stadt, die unterschiedlichen Währungen. Zitiert wird aus Erklärungen und Reden.  Die Krise um Berlin, die Unterbrechung der Verkehrsverbindungen, die Blockade spiegeln sich in zahlreichen Dokumenten. So ruft der Magistrat die Vereinten Nationen an:  Die Entwicklung um Berlin soll, so der Appell, vor den UN-Sicherheitsrat gebracht werden. Immer wieder kommt es auch nach dem Ende der Blockade zu sowjetischen Eingriffen in den Interzonenhandel. Und die sowjetische  Militärverwaltung greift in die Verwaltung ein, verhaftet beispielsweise den Direktor der Berliner Zentralen Kohlenorganisation.  Postzüge werden geöffnet.

Der Dokumentenband zeichnet nicht nur die großen Konflikte nach, er erzählt auch von persönlichen Schicksalen und den alltäglichen kleinen Schikanen.

Berliner Schicksal 1945 – 1952, 1952, zusammengestellt im Auftrage des Senats von Berlin vom Büro für Gesamtberliner Fragen,

Über Ulrich Horb

Jahrgang 1955, Journalist und Fotograf in Berlin
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