1974 hat Günter Wettstädt, ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger für den Bezirk Wedding, die archäologischen Funde des Bezirks Wedding in einem kleinen Band im Selbstverlag zusammengefasst und dokumentiert. Zu diesem Zeitpunkt waren schon viele Funde, die Ende des 19. Jahrhundert beschrieben wurden, verloren gegangen.
Wettstädt, der in seiner Einleitung den wenig achtsamen Umgang mit dem ortseigenen Kulturerbe beklagt, hatte es sich zur Aufgabe gestellt, die Weddinger Ausgrabungsfunde anhand verschiedener älterer Veröffentlichungen akribisch aufzulisten, zu ordnen und zu dokumentieren. Oft ergänzen Zeichnungen der Objekte – Knochen, Feuersteinabschläge, Schildnägel, Glasperlen, Keramikscherben – die Beschreibung. Aus eiszeitlichen Zusammenhängen stammen Knochen vom Mammut, Nashorn oder Wildpferd.
Archäologische Funde in einem heute dichtbebauten Gebiet wie dem Wedding sind nur noch selten, 1972 ergab sich eine Gelegenheit zu einer archäologischen Notbergung, als die Fahrbahn der Pankstraße erneuert werden musste und Funde aus der römischen Zeit gesichert werden konnten. Der Abschlussbericht über die Ausgrabung in der Pankstraße in Wettstädts Arbeit nachzulesen. Dieses Gebiet war, so Wettstädt, durch die günstige geographische Lage bedingt, „wahrscheinlich in der jüngsten Bronzezeit, der Eisenzeit und der römischen Kaiserzeit bevorzugtes Siedlungsgebiet“. Auch alte Straßenverläufe konnten aufgefunden werden, etwa vor den Häusern Pankstraße 6 bis 13.
Wettstädts Übersicht, mit knappen Auszügen aus heimatgeschichtlichen Darstellungen und Ortsakten ergänzt, hat in den folgenden Jahren auch in die offiziellen Veröffentlichungen des Bezirks Eingang gefunden. Eine beigefügte Karte zeigt die Fundorte im Wedding und die Besiedlung im 18. und 19. Jahrhundert.
Günter Wettstädt, Ausgrabungsfunde aus dem Bezirk Wedding von Berlin, Berlin 1974, 68 S., Druck im Selbstverlag