Für die knapp 800jährige Geschichte Berlins ist es eigentlich ein dünnes Bändchen. In der Reihe C.H. Beck Wissen hat Bernd Stöver auf 136 Seiten einen komprimierten Überblick über die Entwicklung der Stadt vorgelegt, angefangen mit den ersten slawischen Siedlungen über die Gründung der Städte Berlin und Cölln, das Zusammenwachsen der Doppelstadt und die Entwicklung zur Königs-und Kaiserresidenz bis hin zur Zerstörung der Stadt, zur Teilung und schließlich zur modernen Metropole nach dem Fall der Mauer.
Den Zeiträumen ist dabei unterschiedlich viel Raum gewidmet. Schon auf Seite 27 ist die Revolution von 1848 erreicht. Etwas detaillierter beschreibt der Historiker Bernd Stöver, außerplanmäßiger Professor des Lehrstuhls für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Universität Potsdam, dann die jüngere Geschichte der Stadt.
Stöver gibt allerdings nur einen groben Überblick, eine Einführung, bei der oft die Hintergründe fehlen, um ein wirkliches Verständnis für die Entwicklung Berlins zu bekommen. Ereignis reiht sich an Ereignis.
[amazon_link asins=’3406600670,3954510391,3865686095,B00ALXA35S,3957230241,3898090418′ template=’ProductCarousel‘ store=’fotosausberli-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’0b7ca8d9-8471-11e8-9338-696df4b4e1ed‘]
Mitunter gibt es auch kleine Ungenauigkeiten, Zusammenhänge, Mechanismen und Abläufe könnten deutlicher herausgearbeitet werden. In der Kürze entstehen auch Verkürzungen. Wenig ist beispielsweise über die Hintergründe und den Ablauf der Revolution von 1918/19 zu erfahren. Und es bleibt unklar, warum es die SPD 1946 nach der von Stöver beschriebenen Vereinigung mit der KPD in Berlin überhaupt noch gibt, oder wie sich die Teilung der Stadtverwaltung vollzogen hat. Ernst Reuter kommt nur in einem Nebensatz vor und nimmt damit etwa so viel Raum ein wie der Karikaturist und Zeichner der Alternativszene Gerhard Seyfried.
Bernd Stöver, Geschichte Berlins, C. H. Beck Wissen, 136 S., mit 5 Karten und 1 Abbildung, München 2010, ISBN 978-3-406-60067-8, Paperback, 8,95 EUR